Referenzen

Die verschiedenen Trakte des Ensembles Schloss Kottingbrunn bilden eine vierkanthofartige Situation mit einem großen Innenhof aus, umgeben von einem Wassergraben. Früher wurden diese Trakte als Wirtschaftsgebäude zum direkt vom Innenhof erreichbaren Wasserschloss genutzt, heute sind diverse Nutzungen – von der Gastronomie über Veranstaltungsräume und Büros – in diesen Trakten untergebracht. Die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz.

Unser Projekt umfasste zum einen die Generalsanierung und den Umbau des bestehenden Markowetztraktes an der nordöstlichen Ecke der Anlage, zum anderen die Wiederherstellung des sogenannten Verbindungstraktes, von dem vor Projektbeginn nur mehr die beiden Außenmauern bestanden. Dieser Trakt verbindet den Markowetztrakt mit der Kulturwerkstatt und stellt so den zwischenzeitlich fehlenden Abschluss des vierkanthofartigen Innenhofs aus.

Der Markowetztrakt wurde schon vor der Sanierung als Veranstaltungsort genutzt, jedoch nicht unter optimalen Bedingungen. Im Zuge der Sanierung wurden zum bestehenden Veranstaltungssaal eine Gastronomie samt neuer Sanitärgruppe und ein innenliegender Glaswindfang errichtet. Der Hinterbühnenbereich wird einerseits als Personalgarderobe genutzt, wofür ein eigener Sanitärraum zur Verfügung steht. Zum anderen ist hier auch die gesamte technische Infrastruktur für den Veranstaltungsbetrieb - Bühnen-, Ton- und Beleuchtungstechnik - situiert.

Vom Verbindungstrakt bestanden vor Baubeginn nur mehr die beiden Außenwände, die dazwischen liegende Grünfläche wurde zum Teil als Beetfläche genutzt, großteils lag sie brach und war stark überwuchert. Hier wurden für die Nutzung als Musikschule insgesamt sechs Musikschulräume, ein Büro, ein Archiv sowie Santiärräume errichtet. Zur Erweiterung der Kulturwerkstatt wurden weiters ein Lager, ein Vorraum als Schleuse zur Kulturwerkstatt sowie ein Kartenbüro mit Galerie eingebaut. In diesem südlichen Anschlussbereich wurde ein neuer Windfang mit Pfosten-Riegel-Fassade und außenseitigem Spiegelglas hergestellt, der als neuer Haupteingang zum Ticketbüro der Kulturszene fungiert. Der besondere Effekt des Windfangs ist, dass sich sämtliche Trakte des Schlosshofs – besonders der Uhrturm des Schweitzer Traktes und die Zwiebeltürme des Wasserschlosses – in der polygonalen Verglasung spiegeln und somit eine Art „Schlosshofpanorama“ zeigen.

Für eine mögliche zukünftige Nutzung des Dachbodens im Markowetztrakt wurde im südwestlichen Gebäudebereich bereits ein neues Treppenhaus errichtet sowie ein Aufzugsschacht vorbereitet. Dieser wird durch Einbau eines Doppelbodens sowie einer provisorischen Abdeckung vorerst als Abstellraum genutzt. Der Dachbodenausbau selbst wurde noch nicht realisiert, wobei die baulichen Maßnahmen bereits auf einen zukünftigen Ausbau abgestimmt wurden. So wurden etwa die bestehenbleibende Dachstuhlkonstruktion adaptiert, Dachflächenfenster eingebaut sowie Infrastrukturanschlüsse vorbereitet. Auch die Umsetzung von brandschutztechnischen Maßnahmen erfolgte bereits im Zuge des jetzigen Projekts.

Die Sanierung wurde zeitgleich mit der Umgestaltung des Schlosshofs realisiert - die Logistik war daher eine besondere Herausforderung. An diesem Projekt haben alle Abteilungen mitgewirkt und es bereitet und nach wie vor ein besonderes Vergnügen, das Areal zu besuchen und zu nutzen.