Referenzen
Sanierung Schneidergruft Friedhof Bad Vöslau
Projektumfang
Generalplanung und ÖBA für die Generalsanierung der Gruftkapelle
Unsere Extras für Klima und Umwelt
Besonderheiten
Die Schneidergruft, ein kleines Mausoleum in der Hauptachse des Friedhofs in Bad Vöslau, wurde um 1880 vom Architekten Johann Nepomuk Scheiringer in neoromanisch-byzantinischen Formen errichtet. Sie war wohl eines der ersten Projekte Scheiringers, das er direkt nach dem Abschluss seines Studiums umsetzte.
Die Gruftkapelle ist die Grabstätte der Familie Schneider. Die Auftragger Ludwig und Franziska Schneider ließen sich in der Gestaltung der Bleiglasfenster verewigen - diese stellen "Sancta Franciska" und "Sanct Ludovicus" dar. Neben Franziska und Ludwig sind auch die beiden Töchter in der Gruft bestattet. Einerseits die jüngere Tochter Gabriele Gräfin Haugwitz samt Gatten Georg Graf Haugwitz, der 1968 als letztes Familienmitglied hier beigesetzt wurde. Eine Berühmtheit ist die ältere Tochter Olga Waissnix, die eine frühe Muse Arthur Schnitzlers war und 1897 mit nur 35 Jahren lange vor ihrem Vater verstarb. Da es keine bekannten Nachkommen der Familie Schneider gibt, ging die Gruft in den Verantwortungsbereich der Stadtgemeinde Bad Vöslau über.
Von der Schneidergruft liegt leider keinerlei Planmaterial vor, auch historisches Fotomaterial oder Unterlagen zu baulichen Instandhaltungen konnten in diversen Archiven nicht aufgefunden werden. Somit konnten sämtliche Schlussfolgerungen nur aufgrund des Status quo vor Sanierungsbeginn gezogen werden. In der Vergangenheit dürften immer wieder Reparaturen und bauliche Adaptierungen vorgenommen worden sein. So wurde die historistische Malerei im Inneren offenbar bereits um die Jahrhundertwende mit einer Gestaltung mit Jugendstilmotiven überfasst, wie an einigen Untersuchungsstellen ersichtlich wurde. Auch die Dachzone dürfte bereits überarbeitet und bereichsweise vereinfacht worden sein. Im Gegensatz zur fein profilierten und detailreich gestalteten Verblechung der Kuppel dürfte das untere Dach vor allem im Bereich des Anschlusses an den Tambour stark vereinfacht worden sein. Seit der letzten Bestattung 1968 dürften keinerlei Instandhaltungsarbeiten mehr durchgeführt worden sein.
Im Zuge des Projekts wurden statisch bedenkliche Risse saniert, absturzgefährdete Stürze unterfangen, der Gewölbeansatz stabilisert sowie das Kupferdach, das gesamte Sandsteinmauerwerk, die originalen Bleiglasfenster und die vergoldete "Ewig-Licht-Ampel" im Inneren instandgesetzt. Aufgrund des sehr schlechten Zustands des Holztors konnte dieses nicht mehr saniert werden und wurde unter Verwendung der bestehenden Beschläge originalgetreu rekonstruiert. Zur Vermeidung zukünftiger Schadensbilder durch anstauendes Oberflächenwasser wurde um die Schneidergruft ein leicht erhöhten Gebäudesockel errichtet, auf dem die originalen schmiedeeisernen nach der Sanierung wieder versetzt wurden.
Rechtzeitig vor Allerheiligen 2022 konnte die Sanierung abgeschlossen werden, sodass die Schneidergruft wieder als Schmuckstück des Friedhofs Bad Vöslau erstrahlt.
Leistungen
- Vorentwurf / Entwurf
- Einreichprojekt
- Ausführungs- und Detailplanung
- Ausschreibung nach Bundesvergabegesetz
- Bauphysik
- Tragwerksplanung / Statik
- Örtliche Bauaufsicht
- Planungskoordinator nach BauKG
- Baustellenkoordinator nach BauKG
Tags
Team
Infos
Adresse:
Falkstraße 36, 2540 Bad VöslauJahr:
2017 - 2022Auftraggeber:
Stadtgemeinde Bad Vöslau
Schloßplatz 1
2540 Bad Vöslau